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Heuraufe mit Heunetz selber bauen

Heuraufen mit Heunetz haben den Vorteil, dass man die Fressgeschwindigkeit über die Maschenweite des Netzes regulieren kann.

Vor einiger Zeit waren wir in der Situation schnell eine Heuraufe aufstellen zu müssen. Diese sollte sowohl für Quader- wie auch für Rundballen funktionieren. Zudem sollte die Raufe auf einem Paddock - also draußen - stehen. Gängige Raufen am Markt, die diese Ansprüche erfüllen kosten ab 1000 Euro.

Die richtig guten und vor allem pferdesicheren Varianten kosten auch 1500 Euro. Das war für uns Grund genug, einmal über den Selbstbau einer solchen Raufe nachzudenken.

Unsere Idee besteht aus einem verzinkten, stabilen Rohrgestell in dem ein Heunetzwanne das Heu hält. Die Lösung war schnell gefunden, da wir eine ähnliche Raufe bereits schon einmal auf einer Messe gesehen hatten.

Da wir keine größeren Metallarbeiten wie Schweißen oder Blechverarbeitung beherrschen und wir aus diversen anderen Projekten Erfahrungen mit Rohrverbindern hatten, haben wir diese auch hier wieder eingesetzt.

Bei den verwendeten Rohren auf dem Raufenfoto handelt es sich um 2 Zoll verzinkte Wasserrohre. Grundsätzlich sollten auch 1,5 Zoll Rohre reichen. Diese sind vor allem bei den Verbindern deutlich billiger!

Das verwendete Heunetz ist ein auf von uns vorgegebene Maße angefertigte engmaschige Ausführung von www.Heunetz.de.  

Die Raufe lässt sich sogar ohne Probleme in einer leichten Geländesteigung aufstellen.

Die Befestigung des Netzes am Rahmen erfolgte mit einem starken Band, dass wir durch das Netz gefädelt und um die Rohre geschlungen haben.

Das Dach der Raufe besteht aus "wasserfestem" Holz das mit zwei speziellen Rohrverbindern als Gelenk am Rahmen befestigt ist. Der Vorteil dieser Lösung ist, dass es keinen Dachvorsprung gibt, am dem sich die Pferde verletzen können. Wir hatten anfangs Bedenken, ob dieser Witterungsschutz ausreichend ist, können aber zumindest für unsere Breiten nach zwei Wintern  sagen, dass dieser Schutz ausreicht.

Leider haben wir die oben beschriebene Raufe gebaut, ohne unsere Pferde zu fragen. Nachdem es nach gut einem halben Jahr einen Pferdewechsel im Stall gab, was bekanntlich in einem Pensionstall vorkommt, bekam das Heunetz in unserer Heuraufe plötzlich Löcher. Die Größe, Art und Menge der Löcher zeigte, dass es sich dabei nicht um einen Verschleiß des Heunetzes handelt. Der neue Offenstallbewohner beherrschte offensichtlich eine Methode, das sehr stabile Heunetz planmäßig zu zerstören. Damit wir die Raufe weiter nutzen konnten, wurde ein Ladungssicherungsnetz über die Löcher geflochten.

Bilder der Zerstörung sind in der Bildergalerie zu sehen. Um alle Bilder zu sehen, bitte das Bild anklicken.

Als weitere Nachteile der Heunetzraufe stellte sich im Laufe der Zeit folgendes heraus:

  • Die Futterverluste waren sehr hoch. Da unsere Raufe immer gefüllt war, gabt es für die Pferde keine Notwendigkeit, dass heruntergefallene Heu zu fressen.
  • Durch die nicht gefressenen Reste entstand ein hoher Arbeitsaufwand diese zu entfernen, damit nicht das Heunetz auf den gammelnden Resten auflagt.
  • Durch das Pressen der Pferdenasen an das Netz und in die Löcher kam es mehrfach zu kleinen Augenverletzungen, die behandelt werden mussten. 

Alle diese Punkte führten dazu, dass wir über eine neue, bessere Konstruktion nachgedacht haben:

Eine große überdachte Konstruktion mit einem Durchfressgitter