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Weidemanagement in Pferdebetrieben

Pferdetrampelpfad durch eine Pferdeweide
Pferde sind aus der Sicht der Grünlandbewirtschaftung eher schlechte Weidetiere. Das hat zumindest teilweise mit ihrer evolutionären Entwicklung zu tun. Die Steppentiere waren ursprünglich nicht auf Schonung ihrer Futtergrundlage angewiesen. Sie zogen weiter, wenn die Weidegründe erschöpft waren. Tiefer Biss, Selektionsvermögen und Laufleistung waren die Voraussetzung für das Überleben in der Steppe. Auf der begrenzten Flache einer Weidekoppel werden diese Fähigkeiten bzw. Eigenschaften jedoch zum Problem.
Diese Pflanze gehört nicht auf eine Pferdeweide!
Eine nur von Pferden beweidete Wiese, die nicht ständig gepflegt wird, verunkrautet in kürzesteter Zeit. Neben Bereichen, die von den Tieren weitgehend gemieden werden gibt es andere, die tief bis auf den Boden abgefressen sind. Nicht selten entstehen insbesondere auf kleinen Weiden ausgeprägteTrampelpfade, entlang von Zäunen oder Strukturen, die von der Vegetation oder vom Relief vorgegeben sind. Die Narben vieler Weidekoppeln sind nicht nur in Nässeperioden völlig zertreten. Solche Weiden verlieren sehr schnell an Futterwert.

Hat man genügend Weide zur Verfügung ist dies vielleicht nicht schlimm. In der Regel ist aber die Notwendigkeit einer intensiven Pflege und eines guten Managements gegeben.

Auf den folgenden Seiten sollen die Maßnahmen die ein gutes Management ausmachen erläutert werden:

Pflege der Weide

    Hier sind alle vorbeugenden pflegerischen Maßnahmen beschrieben, die eine erfolgreiche Weidewirtschaft mit Pferden ermöglichen.

Mechanische Bekämpfung von Unkräutern

    Um nicht sofort mit Kanonen (Herbiziden) auf Spatzen zu schießen gibt es auch mechanische Bekämpfungsmaßnahmen die hier erläutert werden.

Chemische Bekämpfung von Unkräutern

    Trotz guter Pflege können ungünstige Witterung und Standorteinflüsse zu nachteiligen Bestandsveränderungen führen. Bei starker Verunkrautung kann der Einsatz von Herbiziden notwendig sein. In der Regel sollten selektiv wirkende Präparate verwendet werden, um wertvolle mineralstoffhaltige Kräuter zu schonen. Welche Mittel für welche Unkräuter findet sich hier.

Durchsaat

    Durch die einseitige Bevorzugung der Pferde für bestimmte Gräser werden diese im Laufe der Zeit immer weniger. Mittels Durchsaat können die fehlenden Gräser gezielt nachgesät werden

Neuansaat

    Pflanzenschutzmaßnahmen sind grundsätzlich durch eine Nachsaat zu flankieren. Damit werden durch Herbizidwirkung entstandene Narbenlücken geschlossen und erneute Einwanderung von Unkräutern vermieden.

Wenn man die beschriebenen Bekämpfungsmaßnahmen kontinuierlich beibehält, wird man im Laufe der Zeit eine Weide bekommen, die nährstoffreich, Eiweissarm, und frei von unerwünschten Pflanzen ist.

Einzäunung

    Als wir Mitte 2007 den Betrieb auf Lüttgesheide übernommen haben waren die Weidezäune in einem erbärmlichen teilweise tierschutzwidrigen Zustand (Schafsdraht, Stacheldraht, keine korrekte Elektroeinzäunung). Hier wird unser Weg beschrieben, wie man eine Weide relativ preiswert, aber trotzdem optisch ansprechend und lange haltbar einzäunen kann.