Die Chronik Hof Lüttgesheide
An dieser Stelle soll die Entwickung unseres Hofes soweit sie uns bekannt ist, dargestellt werden. Leider haben wir bisher nicht viel in den historischen Unterlagen gefunden.
Obwohl es sich im Ursprung wahrscheinlich um ein einfaches Landarbeiterhaus gehandelt hat, ist in der ersten uns bekannten Quelle von 1832 von einem Gut die Rede:
Amtsblatt der Königl. Regierung zu Düsseldorf 1832
Auf den Antrag des in der Stadt Mettmann wohnenden Handelsmannes Aron Herz, extrahirenden Gläubigers, sollen nachstehend beschriebene, dem auf der Lüttgesheide wohnenden Weber Peter Bremenfeld zugehörige, und in der Bürgermeisterei und Gerichtsbezirk Mettmann, Kreise Elberfeld, gelegene Immobilien, nämlich: das halbe Gut, die Lüttgesheide genannt, welches folgende Bestandtheile enthält:
1) ein zu zwei Stockwerken erbautes Wohnhaus, mit Nr. 18 bezeichnet, nebst Stallung und Scheune, sodann einem im Hofraum gelegenen Nebenhause, bezeichnet mit Litt. A.; 2) circa 25 Ruthen Garten, von dem Baumhofe des Schlingermann und dem Wülfrather Wege begränzt; 3) circa 53 Ruthen Baumhof, an den eigenen Garten und an den Hof des Wilhelm Birschel anschließend; 4) circa 9 1/2 Morgen Ackerland, wovon ein Theil früher als Wiese benutzt war, von den Ländereien des Birschel, Elsiepen, Kirsch und Schlingermann begränzt, Freitag, den 30. November laufenden Jahres, Vormittags 10 Uhr, in dem gewöhnlichen Sitzungslokale des Königl. Friedensgerichts, im Stadthause hierselbst, für das vom Extrahenten gemachte Erstgebot von fünfhundert Thaler öffentlich zum Verkaufe ausgestellt und dem Meistbietenden zugeschlagen werden. Die Auszüge der Steuer- und Mutterrolle, wonach das Gut Lüttgesheide in der Grundsteuer fürs laufende Jahr zu 12 Thlr. 15 Sgr. 6 Pf. veranschlagt ist, so wie die Kaufbedingungen liegen auf der Gerichtsschreiberei zur Einsicht vor.
Mettmann, den 20. August 1832
Der Friedensrichter: Martin
Leider ist nicht bekannt, warum unser Vor-Vorbesitzer den Hof aufgeben musste.
Geschichtlich interessant ist, dass die heutige Hoffläche früher von einer Straßenbahn zerschnitten wurde die Mettmann mit Wülfrath verbunden hat. Nach der Eröffnung dieser Strecke am 6. Juni 1928 vergingen allerdings nicht einmal zehn Jahre bis zu ihrer Aufgabe.
Die 5,7 Kilometer lange Neubaustrecke führte zwischen den Ortschaften parallel zur Landstraße schnurgerade übers freie Feld - im Gegensatz zum übrigen Mettmanner Netz, wo die Bahnen allesamt am Straßenrand fuhren. An 80 Eisenmasten war eine Hochkettenfahrleitung gespannt. Von den Fundamenten könnten noch Reste im Zuge des Damms zu finden sein.
Auf
dem eigenen Bahnkörper wurden die schweren S49-Vignolschienen verlegt,
wie sie bei der Reichsbahn üblich waren. Tatsächlich fuhren auf dieser
Schnellbahntrasse nur Zweiachser mit einer für damalige
Verhältnisse sensationellen Höchstgeschwindigkeit von 40
Stundenkilometern im 30-Minuten-Takt.
(Quelle der Info unter www.tramtrack.de zusätzliche weitere Info über die Mettmanner Straßenbahnen: "Straßen- und Stadtbahnen in Deutschland" Band 9 von Dieter Höltge/Michael Kochems erschienen im EK Verlag )
Kurz vor der kreuzenden Provinzialstraße (die heutige Meiersberger Straße) befand sich eine Ausweiche. Das heißt: Die ansonsten eingleisige Strecke war ein kurzes Stück zweigleisig. Dort begegneten sich dann die Wagen aus Mettmann bzw. aus Wülfrath. Mit solchen Ausweichen war es möglich, auf sonst weitgehend eingleisigen Strecken einen relativ dichten Takt zu erreichen. Diese Ausweiche "Schöne Aussicht" müsste sich auf unserem Gelände befunden haben.
Die Ausweiche gibt's nicht mehr - aber die schöne Aussicht noch, wenngleich sie in den 1930er-Jahren auch Richtung Wülfrath galt. Das Gebiet um die Wilhelmshöhe war damals noch weitgehend freies Feld.
Nach Stillegung der Bahn wurden die benutzen Flächen an die umliegenden Hofbesitzer abgetreten und so konnte der Hof in seinen heutigen Ausmaßen entstehen. Die damaligen Besitzer ein Ehepaar Brune bzw. deren Stieftochter Roßin verkauften den Hof 1987 an unsere Vorbesitzer, das Ehepaar Borkenhagen. Diese waren genau wie wir pferdeverrückt und entwickelten den Hof zu einem bekannten Pferdehof, der in seinen besten Zeiten bis zu 60 Pferde beherbergt haben soll.
Im Jahr 2005 wurde die große Sommerlinde (Tilia platyphyllos) auf der Weide an der Wülfrather Straße zum Naturdenkmal erklärt. Der Baum wurde mit einem Stammdurchmesser von 1,10 m und einem Kronendurchmesser von 14 m registriert. Auf Grund seiner Seltenheit und seiner Größe und der damit verbunden Prägung der Landschaft wurde er in die Liste der Naturdenkmäler im Kreis Mettmann aufgenommen.
Nach persönlichen Schwierigkeiten zwischen den Eheleuten Borkenhagen kamen wirtschaftliche Schwierigkeiten und der Hof musste 2007 verkauft werden.
01.05.2007
Der Hof (siehe Zeitungsartikel rechts) wurde von uns gekauft - die Aufräumarbeiten können beginnen.
01.05.2007
Die Internetdomäne hof-luettgesheide.de wird offiziell auf uns registriert und diese Homepage geht online.
01.11.2007
Der Pferdepensionsbetrieb ist wieder eröffnet. Drei Pferde haben den Weg zu uns gefunden.
01.03.2008
Die erste LAG Hofinspektion ist erfolgt. Da wir noch keinen Offenstall vorweisen können ist die Bwertung 0 Sterne.
01.04.2008
Bald sind wir ausgebucht. Wir haben nur noch Platz für drei weitere Pferde. Die Aufräum- Abriss- und Umbauarbeiten schreiten gut voran:
- die Müll- und Schrottberge werden kleiner
- die Weiden wurden neu eingezäunt und sind jetzt pferdesicher
- alle Weiden sind über Selbsttränken mit Frischwasser versorgt.
01.05.2008
Unsere Pferde dürfen zum ersten Mal auf die neu hergerichteten Weiden!
01.09.2008
Wir
sind zum ersten Mal ausgebucht!
30.06.2009
Nach
vielen Stunden des Aufräumens und intensiver landwirtschaftlicher
Pflegemaßnahmen ist die Einsaat auf der bisherigen Brachfäche an der
Meiersberger Straße erfolgt. In 2010 werden wir über einen ha. mehr
Weide haben als bisher.
Die Arbeiten am neuen Winterauslauf haben begonnen.
30.09.2009
Die Sommersaison 2009 ist zu Ende und unser Winterauslauf ist fertig. In Zukunft können wir unseren Gästen im Winter einen matschfreien Auslauf garantieren.
01.07.2010
Die Einsaat auf unserer neuen Weide hinter der Reithalle
ist gut aufgegangen und nach mehreren Pflegeschnitten und einer neuen
Einzäunung steht die Weide ab jetzt für die Beweidung bereit.
01.10.2012
Wir haben mit den Aufräum- und Sanierungsarbeiten für die
Offenstallerweiterung begonnen. Mit viel Phantasie kann man
erkennen, wie es einmal werden soll.
01.05.2013
Die ersten fünf Pferde stehen in unserem provisorischen Offenstall. Der Weg bis hier war lang. Hier findet sich unser "Bautagebuch" vom Offenstallbau.
01.11.2013
Der Bauantrag für die Offenstallerweiterung ist eingereicht. Wenn alles fertig ist, werden in unserem neuen Offenstall bis zu 20 Pferde ein gutes Zuhause finden.
01.05.2014
Die neue LAG Bewertung bringt uns einen Stern für die ersten Anfänge unseres Offenstalls.
01.01.2015
Im
abgelaufenen Jahr 2014 konnten wir den Service für unser Kunden weiter
steigern. Wir haben jetzt ein Pferdesolarium, einen Kaffee- und
Kakaoautomat, eine eigene Pferdewaage und große hochwertige Spiegel in
der Reithalle!
01.06.2016
Nachdem es mehr
als eine Woche trocken war, konnten wir den Auslauf im Offenstall
komplett mit Bodenrastern befestigen. Jetzt ist dort Schluss mit Matsch!
Siehe auch Bautagebuch.
01.09.2016
Die alte Hofzufahrt an der
Wülfrather Straße wurde geschlossen und die dortigen Parkplätze
renaturiert. Die Zufahrt für Kunden erfolgt jetzt über die Meiersberger Straße. Diese Maßnahme war Teil der Neustrukturierung des
Pferdehofes und Bedingung für die Erteilung weiterer Baugenehmigungen.
01.11.2016
An
der Reithalle wurde die nordwestliche Giebelwand saniert. Die alte
Holzsprossenwand war der Witterung nicht gewachsen und musste
ausgetauscht werden.
01.01.2017
Die beantragten Baugenehmigungen für Offenstall, Maschinenhalle, Führanlagenüberdachung und Longierhalle sind da. Jetzt können wir richtig loslegen!
Im Offenstall laufen schon die Vorbereitungen für die Erweiterung: Das provisorische Stallgebäude wurde demontiert und der Auslauf für die neue Heuraufe vergrößert.
01.06.2017
Die neue, selbst gebaute Maschinenhalle steht und sieht richtig gut aus. Damit nicht nur wir etwas davon haben, haben wir begonnen den Hof zu befestigen, so dass man bald ein paar Parkplätze ohne Pfützen haben wird.
01.07.2017
Alle Maschinen sind in die neue Maschinenhalle umgezogen.Mit ein paar großen Regalen konnten wir die Lagerkapazität der Halle stark erweitern.
01.09.2017
Die alte Scheune im Offenstall ist abgerissen und die Fläche im Offenstall ist wieder ein Stück größer.
01.10.2017
Das Dach für die Liegefläche im neuen Offenstall ist fertig und der Innenausbau hat begonnen. Es fehlen noch Liegefläche, Putzplatz und Sattelkammer.
01.01.2018
Unsere Pferde haben ihren ersten Jahreswechsel im neuen vergrößerten Offenstall erlebt. Sattelkammer und Putzplatz sind fertig. Im Außengelände haben wir an den Fütterungen für Heu und Stroh gearbeitet. Alles außer der Steuerung ist fertig. Daher
ist die Kapazität im Offenstall leider immer noch auf 6 Pferde beschränkt.
01.04.2018
Bisher war ein Besuch bei uns immer mit dem Risiko verbunden, danach dreckige Schuhe ein dreckiges Auto zu haben. Um das zu ändern haben wir die gesamte innere Hoffläche gepflastert, Wasserabläufe geschaffen und Parkplätze für unsere Kunden angelegt.
01.08.2018
Durch
den Bau der Offenstall Liegehalle musten aus Brandschutzgründen einige
Änderungen am angrenzenden Wohnhaus vorgenommen werden. So wurde die
Ölheizung samt Tankanlage durch eine elektrische Wärmepumpe ersetzt. Um
unsere Energieversorgung nachhaltig zu gestalten, haben wir auf dem Dach der
Offenstall-Liegehalle eine große PV-Anlage gebaut.
01.07.2019
Der von der PV Anlage erzeugte Strom
reicht nicht aus um uns zu versorgen. Daher haben wir unsere
Stromerzeugung auf 100 kWp erweitert. Damit können sind wir jetzt 8
Monate im Jahr tagsüber autark.
01.02.2020
Der Bau unseres Stromspeichers hat begonnen. Wir planen einen Stromspeicher zu bauen, der uns im Falle eines Stromausfalls weiter mit Strom versorgt. Das ist wichtig, da die Wasserversorgung der Pferde mit einer elektrischen Pumpe erfolgt.
01.07.2020
Nach einem vergeblichen Anlauf haben wir endlich eine Mistplatte, die den
neusten Umweltstandards entspricht. Nachdem diese Bauarbeiten
abgeschlossen sind, ist endlich der Platz für die lang ersehnte
Longierhalle frei