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Pferdemist Verwertung durch Vergasung

Bei der Verwertung durch Vergasung muss man zwei grundsätzlich verschiedene Verfahren unterscheiden:

  • Vergasung in einer Biogasanlage bei moderaten Temperaturen
  • Vergasung in einer Hochtemperatur Vergasungsanlage

Beiden Verfahren gemeinsam ist, dass nachgeschaltet das Gas zu Strom "weiterverarbeitet" wird.

 

Bei den Reststoffen des Vergasungsprozesses unterscheiden sich die Verfahren sehr stark. Beim Biogasverfahren entsteht ein Restsubstrat, das als Wirtschaftsdünger auf Feldern und Weiden ausgebracht werden muss.
Bei der Hochtemperaturvergasung bleibt lediglich eine geringe Menge Asche zurück, die als Mineraldünger ausgebracht wird.
Die Verfahren im Einzelnen:

Pferdemist in der Biogasanlage

Durch das neue Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) darf jetzt auch Pferdemist von Freizeitpferden in NawaRo-Biogasanlagen eingesetzt werden. Viele Pensionspferdebetriebe können damit ihren Mist in Biogasanlagen verwerten. Um aber Pferdemist in einer Biogasanlage verarbeiten zu können, bedarf es spezieller Trockenfermentier Anlagen. Diese können in begrenztem Umfang Pferdemist verarbeiten. Durch die gesetzlichen Bestimmungen (Stand 2012) ist dies für Anlagenbetreiber jetzt auch finanziell interessant.
Ein Nachteil von Pferdemist in Biogasanlagen ist die geringe Gasausbeute daher sind Anlagen, die ausschließlich Pferdemist verarbeiten, sind nicht bekannt. Außerdem ist der Durchsatz einer Biogasanlage in der Regel deutlich höher, als die Mistproduktion eines normalen Pferdebetriebes.

Damit entfällt diese Möglichkeit für reine Pferdebetriebe.

Links zu Pferdemist in der Biogasanlage

Viele aktuelle Infos zu Biogasanlagen gibt es hier:
www.biogas.org

Ein Positionspapier zu Pferdemist in Biogasanlagen gibt es hier:
www.sportstaetten.info/files/veranstaltungen/sportinfra2008/reitsportanlage/nutzung_von_pferdemist_in_biogasanlagen-_ii_endgueltige_fassung.pdf

Pferdemist in der Pyrolyse (Hochtemperaturvergasung)

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, als Benzin knapp war, fuhren viele Holzgaslaster durch Deutschland. Bei der Verbrennung im Vergaser-Kessel bildet sich Holzkohle, daraus entweicht wiederum bei großer Hitze Holzgas. Das Gasgemisch enthält unter anderem die brennbaren Bestandteile Wasserstoff, Kohlenmonoxid und Methan. Wenn das Gas gut brennt, wird es in einen Gasmotor geleitet und dort gezündet.

Diese Technik geriet in den Zeiten des Energieüberflusses in Vergessenheit und wird erst jetzt langsam wieder salonfähig. Der Vorteil ist, dass auch relativ kleine Anlagen, wie sie für einen normalen Pferdebetrieb benötigt werden, gebaut und betrieben werden können.  Auch ein saisonaler Betrieb ist in gewissem Umfang möglich:

Im Sommer wird mit Teillast produziert und mit der Abwärme der anfallende Mist getrocknet, im Winter wird im Vollastbetrieb neben der Trocknung noch der Betrieb geheizt.

Leider gibt es bisher (Stand Anfang 2012) auf diesem Sektor keine laufende Anlage.

Links zur Hochtemperaturvergasung

Diese Firma beginnt, sich mit der Vergasung von Pferdemist zu beschäftigen. Die ersten Versuche waren vielversprechend (Stand Ende 2011)
www.argeholzgas.at/


Eine Abhandlung über Holzvergaser - leider in Englisch:
http://www.fao.org/docrep/t0512e/t0512e00.htm

Ein Forum für Selbermacher:
www.holzgibtgas.com/