Ein Klimawiderständler braucht kein Haus:
Pferde wohnen in der Natur nicht in dunklen Höhlen.
Sie kommen aus den baumlosen Steppen, wo sich ständig Wind und Wetter
abwechseln und so den gesamten Organismus des Pferdes trainieren.
Dabei trägt das Sonnenlicht zu einem gesunden Stoffwechsel bei und
steuert auch seinen Biorhythmus. Extreme Klimaschwankungen und
Temperaturstürze von 20 Grad pro Tag können sie daher gut verkraften.
Nicht
nur sehr tiefe Temperaturen werden dabei von den Pferden durch
Winterfellbildung gut vertragen, auch große Hitze stellt für ihren
Organismus kein Problem dar. Pferde haben im Gegensatz zu Rindern oder
Schweinen sehr viele Schweißdrüsen und können so durch Verdunstung des
Schweißes ihren Körper effektiv kühlen.
Ob aber ein Pferd Hitze und
Kälte gut verträgt, hängt wesentlich davon ab, dass diese
Abpassungsfähigkeit trainiert wird. Ist dem Pferd dagegen durch immer
gleichbleibende mittlere Temperatur im Stall die Möglichkeit genommen,
die Apassungsfähigkeit zu trainieren, verliert es diese und damit ist es
äußerst empfindlich gegen jede Klimaänderung.
Der zweite Faktor, das Licht hat, wie oben schon erwähnt, einen großen Einfluss auf das Wohlergehen. Durch das Licht werden unter anderem Vitamine gebildet und Hormone gesteuert. Das die Pferde Licht genießen , kann man in Laufställen immer wieder beobachten, wenn sich Pferde in Reih und Glied nebeneinander zum Sonnenbaden aufstellen.
Für
die Stallhaltung bedeutet dies, dass der Stall dem Außenklima folgen
sollte (der sogenannte Kaltstall). Die Mindestvorgaben beim Licht
sprechen von einer Lichtfläche von einem Quadratmeter je Pferd.
Weiter
sollte in einem Laufstall genügend Raum vorhanden sein, dass sich alle
Pferde unterstellen können. Dieser Raum darf nicht abgeschlossen sein.
Er muss es den Pferden ermöglichen ihren Aufenthaltsort selbst frei zu
wählen. Dazu ist es zwingend notwendig, dass eine möglichst große Zahl
von Ein- und Ausgängen existiert, damit diese nicht durch ranghohe Tiere
blockiert werden können.
Um Störungen und Rangkämpfe in diesem Raum
zu vermeiden, sollte er ausser zum Ruhen keinem weiteren Zweck dienen
(keine Tränken, keine Raufen und idealer weise auch keine
Stroheinstreu).