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Pferdemist Verwerten durch Verrotten

Jeder der mal einen Misthaufen im Winter gesehen hat weiß, dass bei der Verrottung einen Menge Wärme entsteht.
Im Rahmen unserer Recherche, wie man diese Wärme nutzen könnte, sind wir auf ein ca. 30 Jahre altes Video über einen Franzosen Namens Jean Pain gestoßen (Jean Pain bei google).
Der hat sehr fein geschnitzelte Holzschnitzel zu einem Haufen = Biomeiler aufgeschichtet und damit warmes Wasser gewonnen. Erstaunlich sind die Wärmemengen und die langen Nutzungszeiten eines solchen Meilers! In den verschiedensten Quellen ist die Rede von 12 oder gar 18 Monaten = 2 Jahre!!
Wenn dies auch mit Pferdemist funktioniert, wäre das das Ende jeder eingefrorenen Tränke und - wenn der Stall in der Nähe vom Wohnhaus ist - auch das Ende von großen Heizölrechnungen!!

Natürlich sind die vor 30 Jahren gemachten Erfahrungen mit der heutigen Zeit und Technik in Einklang zu bringen und den Besonderheiten von Pferdemist ist Rechnung zu tragen.

Von daher sollte man sich inspirieren lassen, und die Idee nicht einfach nur kopieren! Wichtig ist, dass man die Arbeit klein hält und dass man nach Ende der Nutzung einen einfachen Rückbau betreiben kann. Die im Video gezeigte Arbeit kann innerhalb eines Betriebes heute niemand mehr leisten!

Ein Biomeiler der "Neuzeit" besteht aus einem 2-3 m hohen Stahlkäfig aus verzinktem Material, rund oder eckig. Mit einer Schubkarre oder einem Lader wird die Biomasse (Sägespäne mit Dung oder Strohmist,...) von oben reingeworfen. Ab und zu sind spezielle Wärmetauscher (keine PE Leitung wie im Video zu sehen!) dazu zu legen und die Wärmetauscher sind geschickt zu verbinden.

Die wichtigste Funktion des Wärmetauschers beim Einsatz im Pferdemist ist die Notwendigkeit, dass es sich ohne größeren Aufwand wieder aus dem Haufen herausziehen lassen muss, ohne dass der Haufen komplett abgetragen werden muss.

Zum Anschlusss an eine Zentralheizung ist eine Heizungspumpe und ein Wärmetauscher anzuschließen. Dann kann man die Wärme abhängig von der Wassertemperatur aus dem Meiler Volumenstrom gesteuert in den Wärmespeicher einer Zentralheizung übertragen. Ggf. kann man eine Wärmepumpe zur Erhöhung des Temperaturniveaus in Erwägung ziehen um die notwendige Heizungsvorlauftemperatur zu erreichen.

Bei der Beheizung einer Tränke ist es noch einfacher. Hier wird der Biomeiler nur in die Wasserversorgung zwischen Brunnen und Tränke eingeschleift.

Augenblicklich arbeiten wir an der Umsetzung eines solchen Systems. Über Erfahrungsaustausch würden wir uns freuen!

 

Dokumentation zu Wärmeentzug aus Festmist

Download wissenschaftliche_arbeit.pdf - 1 MB

Versuche zum Wärmeentzug aus Festmist, Wissenschaftliche Arbeit, Frank Schuchert, Institut für Technologie, Landbauforschung Völkenrode, 33. Jahrgang (1983) Heft 3, Seite 169-178


Weitere Links zum Thema:

Die bisher einzige Firma, die sich professionell mit Biomeilern auseinander setzt. Auch das Thema Strohmist wird hier abgedeckt. Sehr empfehlenswerter Kontakt!

www.native-power.de


Ansprechpartner für Biomeiler in der Schweiz:

www.permakultur-beratung.ch

 

Informationen zu Verrottung / Vergährungsbakterien:

www.onmitan.de/landwirtschaft-und-anaerobe-fermentation/bakterien-und-temperatur.html