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Strategische Weideführung

Pferdeweiden werden in städtischen Ballungsgebieten meist intensiv bewirtschaftet. Sie dienen nicht nur als Futterfläche, sondern auch als Bewegungsraum. Die Koppelgröße kann sich daher nicht ausschließlich an futterbaulichen Kriterien orientieren. Unabhängig vom Tierbesatz sollten sie so groß sein, dass dem Bewegungsdrang der Tiere Rechnung getragen wird. Je nach Rasse können 1.000 - 3.000 m² je Tier angemessen sein. Sind die Koppeln kleiner, muss der Bewegungsmangel durch Reiten oder Fahren ausgeglichen werden.

Zu hoher Tierbesatz und zu kleine Koppeln führen zur Überbeweidung. Die aber ist auf Pferdeweiden besonders gefährlich, weil sie wegen des tiefen Bisses zur völligen Erschöpfung, zum Totweiden der Narben führen kann.

Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass es bei einer intensiven Beweidung sinnvoll ist, die Weide so zu parzellieren, dass die Weide nach der Beweidung eine Ruhezeit von 4-6 Wochen hat. Eine Unterteilung der gesamten zur Verfügung stehenden Fläche in 3 oder 4 ungefähr gleich grosse Teilflächen ist daher vorteilhaft. Diese ermöglichen dann bei einer ein- bis zweiwöchigen Beweidungsdauer je Fläche die geforderte Ruhezeit.
Auch vom futterbaulichen Aspekt her ist die Koppelgröße so zu wählen, dass die Fresszeit eines Weideumtriebes nicht viel länger dauert als eine Woche. Denn sonst wird der Nachtrieb erneut verbissen. Viele Pflanzenarten, unter ihnen auch die meisten leistungsfähigen Gräser, vertragen den ständigen Verbiss nicht und werden dann aus der Narbe verdrängt.

Ist in Summe genug Weidefläche vorhanden, kann zur speziellen Pflege der Pferdeweiden ausserdem eine eingeschobene Rinder- oder Schafweide, bzw. Mischbeweidung mit diesen Tierarten erfolgen. Rinder und Schafe gleichen die Selektion der Pferde aus und wirken selektiver Unterbeweidung entgegen. Auch der Überbeweidung wird durch eine schonende Nutzung mit Rindern und Schafen begegnet, weil sie für eine gleichmässige Narbenbeanspruchung sorgt. Eine angemessene N-Düngung zur Kräftigung der Grasnarbe wirkt sich dabei vorteilhaft aus.